Das Monster, dass wir lieben.
Wer kennt das nicht? Man schaut auf das Werk von Fotografen und fragt sich, mit welcher Kamera haben die das nur gemacht? Nicht, dass man mit Technik nahe an die Arbeit herankommt. Das ist wohl eher eine geistige Aufgabe. Aber man kann sich dem Look nähren. In den Zeiten, als man noch auf Film fotografiert hat, war das 6 x7 Format sehr beliebt. Das war auch die Hochzeit der Magazine und das Seitenverhältnis passte einfach gut zu den gängigen Papierformaten. Die beiden dominierenden Kamera Modelle waren die Mamiya RZ/RB 67 und die Pentax 67. Letztere begleitet uns schon einige Zeit und zählt zu unseren Favoriten.
Peter Lindberg, Helmut Newton, Nobuyoshi Araki, die Liste an inspirierenden Fotografen, die das System nutzten oder nutzen, kann noch lange fortgeführt werden. Sie sieht aus wie eine Spiegelreflex-Kamera auf anabolen Steroiden. Sie ist riesig und schwer – mit Prisma und Standard-Objektiv 2,3 Kilo. Aber, sie lässt sich genauso einfach bedienen. Ein Vorteil gegenüber der Mamiya. Und dann sind da noch ein paar wundervolle Objektive. Unser All-Time-Favorite ist das Pentax 67 105mm F2.4, das wohl lichtstärkste Standard-Mittelformat-Objektiv überhaupt. Mit einer beeindruckenden Schärfe und einem wunderschönen Bokeh.
Insgesamt gibt es drei Versionen: 1965 ist ihre Markteinführung. 1969 kommt sie als Asahi Pentax 6×7 in Japan und als Honeywell Pentax 6×7 in den USA auf den Markt. Die nächste Version erscheint in den 1990ern als Pentax 67 mit verbesserter Lichtmessung. Und 1998 schließt die Pentax 67 II mit einer Zeitautomatik die Reihe ab.
Es gibt aber auch ein paar Nachteile: Achtung an alle die unbemerkt fotografieren wollen, der riesige Spiegel in der Kamera macht beim Auslösen ein lautes Geräusch. Das Laden von Filmen ist eine ziemliche Frickelarbeit und der Schlitzverschluss erlaubt nur eine Blitzsynchronisation von 1/30 s. oder länger. Abhilfe schaffen dabei nur zwei Zentralverschluss-Objektive, einmal das 90mm und das 165mm mit der Bezeichnung LS für leaf shutter.