Der Belichtungsspielraum von Farbnegativfilmen
Um zu sehen wie ein C41 Film auf Unter- und Überbelichtung reagiert, haben wir für euch eine Belichtungsreihe mit einem Kodak Portra 400 und mit einem Kodak Gold 200 aufgenommen. Der Kodak Portra 400 ist der Film mit dem wahrscheinlich besten Belichtungsspielraum auf dem Markt. Er lässt sich 3 Blenden unterbelichten und sechs Blenden überbelichten. Wir empfehlen allerdings maximal -2 bis +3 Blenden für gute Ergebnisse. Der Kodak Gold hat im Gegensatz einen geringeren Belichtungsspielraum. Unsere Empfehlung daher: Maximal -1 bis +2 Blenden für ein optimales Bild.
Farbfilm unterbelichten
Wenn ihr euren Film unterbelichtet, verändert sich der Look. Das Bild wird ein gröberes Korn haben, mit stärkeren Kontrast und etwas weniger gesättigten Farben. An unserem Bildbeispiel könnt ihr sehen, dass eine Blende Unterbelichtung für den Film absolut in Ordnung sind, bei zwei Blenden muss man Abstriche in Sachen Qualität hinnehmen. Details in Schattenbereiche gehen teils verloren.
Kurz:
• Gröberes Filmkorn
• Mehr Kontrast
• Geringere Farbsättigung
• Detailverlust in den Schattenbereichen
Farbfilm überbelichten
Wenn man einen Film überbelichtet, kann das einen sehr interessanten Look produzieren. Generell überbelichten wir den Kodak Portra gerne um eine Blende für das beste Ergebnis. Je mehr Licht auf den Film fällt, umso feiner wird das Korn, der Kontrast nimmt ab und die Sättigung nimmt zu. Bei mehr als drei Blenden kann es zu einem Detailverlust in den Lichtern kommen. Der Kodak Gold 200 reagiert meist ähnlich, hat aber einen kleineren Belichtungsspielraum. Im Gegensatz zum Portra verzeiht er dir weniger Fehler.
Kurz:
• Feines Filmkorn
• Weniger Kontrast
• Intensivere Farbsättigung
• Höhere Dynamik
• Detailverlust in den Lichtern
• Staub/Kratzer werden weniger sichtbar
Dein Film verzeiht fast immer mehr Licht, aber nur selten weniger.
Fazit: No need to Push or Pull in C41.
Farbfilme müssen in der Entwicklung nicht gepusht oder gepullt werden, denn sie haben einen umfangreichen Belichtungsspielraum mit, den man beim Scannen noch optimal nach seinen Vorstellungen ausgleichen kann. Bei Push- und Pull-Entwicklungen kann es zu größeren Farbverschiebungen kommen.