Christoph Zoubek
Was macht ein gutes Portrait aus? Christoph Zoubeks Arbeiten sind definitiv eine visuelle Referenz dafür. Seine Bilder sind eher minimalistisch und trotzdem unverwechselbar. Wir freuen uns, dass er Kunde bei uns ist und uns dieses Interview gegeben hat.
Wer steht hinter der Kamera. Erzähle uns bitte ein wenig von dir.
Servus! Ich bin Christoph Zoubek und lebe in München.
„Vor ca. 10 Jahren habe ich begonnen analog zu fotografieren und arbeite seitdem auch ausschließlich mit Film.“
Während meines Medizinstudiums wurde das Fotografieren eine willkommene kreative Auszeit und irgendwann entwickelte sich der Schwerpunk in Richtung Porträt – ganz genau kann ich auch nicht sagen warum. Allerdings denke ich, dass z.B. Landschaftsfotografie sehr viel Zeit am und Wissen über einen Ort erfordert um darin wirklich gut zu sein.
Wir haben beim scannen deine Arbeiten sofort erkannt. Was macht ein Christoph Zoubek Portrait so unverwechselbar?
Das ist tatsächlich eine gute Frage. Ich weißes es bis heute selbst nicht so genau. Einige sagen, dass meine Bilder relativ „clean“ seien – das heißt vermutlich auf das Wesentliche reduziert. Vielleicht fotografiere ich deswegen am liebsten in schwarz-weiß.
Bei deinen Mittelformat-Filmen würden wir mal auf Pentax 67 tippen. Was ist (sind) deine Lieblingskamera(s) und warum?
Das ist richtig. Es gibt aber auch noch eine Contax 645 und eine Mamiya RZ sowie einige 35mm Kameras. Ich hatte das Glück meine Kameras noch vor dem Analog-Hype zu erwerben und deswegen halbwegs moderate Gebrauchtpreise zu bezahlen. Ich würde sagen ich verwende tatsächlich die 67II am liebsten. Das Handling ist nicht weit weg von einer 35mm Spiegelreflex und die Kamera liefert Bilder im für mich idealen 6×7-Porträtformat.
Gibt es etwas oder jemanden, der dich in deiner Arbeit beeinflußt hat? Wo findest du Inspiration?
Ich liebe gedruckte Bildbände – vor allem die Klassiker. Lindbergh, Avedon, Roversi und Sieff. Da ist sicher unterbewusst viel Einfluss da ohne da jetzt konkret etwas nachzuahmen zu müssen/wollen. Bei den zeitgenössischen Fotografen sind es am ehesten Jan Scholz, Ryan Muirhead, Henrik Purienne und Bryan Liston.
Jetzt noch zum Hauptthema unserer Interview-Reihe: Why on film? Und welchen Einfluss hat die Technik auf deine Arbeit?
Auf diese Frage haben sicherlich viele schon genau so oder ähnlich geantwortet. Ganz rational lässt es sich eher nicht beantworten – Film ist immerhin teuer und „langsam“. Aber gerade letzteres empfinde ich als durchaus hilfreich. Die Ergebnisse nicht gleich zu sehen, sondern einige Tage Zeit vergehen zu lassen helfen mir tatsächlich bei der Bewertung und Bildauswahl. Dazu mag ich den Prozess. Früher habe ich fast alles selbst entwickelt, digitalisiert und z. T. auch in der Dunkelkammer geprintet. Gerade letzteres würde ich auch gerne wieder öfter machen. Und nicht zuletzt natürlich die Kameras.
„Ein großer Teil der klassischen analogen Kameras fühlt sich einfach haptisch sehr hochwertig an und es macht großen Spaß damit umzugehen.“