Marco Krueger
Wir folgen Marco Krüger aka radioundfernseh schon seit langem und freuen uns immer über neue Arbeiten. Das hängt mit der außerordentlichen Qualität seiner Fotos zusammen, aber eben auch mit seiner Liebe zur analogen Fotografie. Wir wollten mehr über ihn erfahren und teilen das gerne in einem Interview mit euch.
Wer bist du und warum fotografierst du?
Hey, ich bin Marco Krueger aka „radio&fernseh“, lebe seit ungefähr 20 Jahren in Berlin und habe eigentlich schon immer fotografiert. Also, seit meinem fünfzehnten Lebensjahr. Genauso wie man zu jener Zeit richtige Platten auflegen musste, wenn man DJ sein wollte, hat man auf Film fotografiert, wenn man Fotograf sein wollte. Beides habe ich gemacht und tue es heute noch. Ich steh auf Haptik, darauf schöne Dinge anzufassen und mit ihnen zu arbeiten. Analoge Kameras und Filmmaterial gehören definitiv dazu.
Wir lieben deine außergewöhnlichen Fotografien.
Was ist für dich ein gutes Porträt?
Ein gutes Porträt ist für mich, wenn es eine Beiläufigkeit besitzt, wenn die Augen fokussiert sind und nicht leer. Wenn das Licht natürlich wirkt, man nah dran ist, aber trotzdem vom Raum erzählt.
Wir nennen es „Camera Love“. Erzähle uns doch bitte etwas über deine Leidenschaft für analoge Kameras.
Ach, in erster Linie finde ich analoge Kameras viel schöner und interessanter als digitale Apparate. Jede hat Besonderheiten, die nur ich kenne. Das gefällt mir. Die meisten sind komplett mechanisch, vorausgesetzt man kennt die richtigen Leute, sind sie bei Bedarf einfach zu reparieren.
„Es ist sehr schön unterschiedliche Looks mit verschiedenen Dingen herstellen zu können, ohne später Stunden vor dem Rechner zu sitzen. Das mag ich gar nicht. Ich bestimme lieber alles im Voraus durch die Wahl des richtigen Materials.“
Ich habe nichts gegen digitale Fotografie, aber es ist eben nicht meins.
Hast du eine Lieblingskamera und einen Lieblingsfilm?
Ich liebe meine Pentax67 – mit diesem Monster arbeite ich am meisten. Ich benutze viele verschiedene Filme: bei Kunstlicht meistens den Cinestill 800T, bei Tageslicht den Portra 160, 400 oder 800 und für schwarzweiss den Fuji Acros, Kodak Tri X 400 oder Ilford FP4. Kommt total aufs Licht und die jeweilige Person vor meiner Kamera an.
Wie läuft bei dir ein Shooting ab? Hast du besondere Routinen?
Besondere Routinen gibt es eigentlich nicht. Meistens bespreche ich Ort, Outfits und Stimmung im Vorfeld. Wenn ich mit der Person schon vertraut bin, lasse ich mich auch gern mal treiben und reagiere spontan. Wobei mir ein abgesteckter Rahmen immer hilft. Oft sind die Leute, die ich fotografiere nicht nur optisch, sondern auch als Person interessant für mich. Sie inspirieren mich.
„Ich mag die Entschleunigung beim analogen fotografieren, die Ruhe und Konzentration, die man im Idealfall zusammen erfährt.“
Wo findest du Inspiration?
Mich inspirieren viele Dinge: Musik, Natur, Design, Filme, Fotografie aber vor allem der Mensch an sich.